Inhaltsverzeichnis
- Juckreiz am Ohr: mögliche Ursachen für das Kratzen
- Katze kratzt sich am Ohr – wann sollte ein Tierarzt aufgesucht werden?
- Ohrenprobleme bei Katzen: Vorbeugung
- FAQ – Fragen und Antworten zu Ohrenproblemen bei Katzen
Juckreiz am Ohr: mögliche Ursachen für das Kratzen
Wenn eine Katze sich häufig am Ohr kratzt, kann das verschiedene Ursachen haben. Manche sind harmlos, andere müssen tierärztlich behandelt werden. In jedem Fall sollten Sie die Symptome gründlich beobachten, damit Probleme frühzeitig erkannt werden. Dies sind die häufigsten Ursachen, warum Katzen sich am Ohr kratzen:
Ohrmilben
Ohrmilben sind winzige Parasiten, die sich im Gehörgang von Katzen ansiedeln. Ein Befall mit Ohrmilben wird auch als Ohrräude bezeichnet. Die Milben ernähren sich von Hautschuppen und verursachen einen starken Juckreiz im Katzenohr. Die Ohrräude ist für andere Katzen ansteckend. Wenn möglich, sollten Sie die betroffene Katze also von anderen Tieren separieren, bis die Behandlung abgeschlossen ist. Für Menschen sind Ohrmilben nicht ansteckend.
Typische Symptome bei Ohrmilben:
- Starkes Kratzen an den Ohren
- Häufiges Kopfschütteln
- Dunkelbrauner bis schwarzer, krümeliger Belag in den Ohren (ähnlich wie Kaffeesatz)
- Rötungen und Schwellungen im Ohrinneren
- Krustenbildung
- Haarausfall
Diagnose:
Bei Verdacht auf Ohrmilben sollten Sie mit Ihrer Katze einen Tierarzt aufsuchen. Der Tierarzt untersucht das Ohr mit einem Otoskop, mit dem sich die Milben leichter erkennen lassen. Zusätzlich kann ein Abstrich aus dem Ohr unter dem Mikroskop analysiert werden.
Behandlung:
Bei Milbenbefall kommen Medikamente zum Einsatz: Sie lassen sich gut mit speziellen Anti-Parasiten-Mitteln behandeln. In der Regel werden Ohrentropfen oder Spot-on-Präparate angewendet, die direkt auf die Haut aufgetragen werden. Zudem sollten Sie die Ohren Ihrer Katze während der medikamentösen Behandlung regelmäßig reinigen: Hierfür eignen sich milde Ohrreiniger, die Sie ebenfalls vom Tierarzt erhalten. Fragen Sie den Tierarzt außerdem, ob andere Haustiere in Ihrem Haushalt mitbehandelt werden müssen, damit sich die Tiere nicht gegenseitig anstecken.
Ohrentzündungen
Wenn Ihre Samtpfote häufig den Kopf schief hält und Kratzspuren an Ohren und Hals zu erkennen sind, kann es sein, dass das Tier eine Ohrentzündung hat. Eine Ohrentzündung (Otitis externa) entsteht oft durch Bakterien oder Pilze, die sich im feuchten Milieu des Gehörgangs vermehren. Auch Allergien oder Ohrmilben können eine Entzündung begünstigen. Je nach Ursache kann die Ohrentzündung ansteckend für andere Katzen sein – zum Beispiel, wenn eine Bakterieninfektion dahintersteckt.
Typische Symptome bei Ohrentzündungen:
- Rötung und Schwellung des Ohres
- Häufiges Kopfschütteln
- Kratzen an Hals und Ohren
- Vermehrte Ohrensekretion und Belag in den Ohren (gelblich oder braun)
- Unangenehmer Geruch aus dem Ohr
- Schmerzen beim Berühren des Ohrs
- Bei fortgeschrittener Infektion Fieber, Schmerzen, Abgeschlagenheit, Gleichgewichtsstörungen
Diagnose:
Der Tierarzt untersucht das Ohr mit einem Otoskop und nimmt oft eine Probe des Ohrensekrets zur Untersuchung. So können Bakterien oder ein Milbenbefall als Ursache nachgewiesen werden. In der Regel wird auch ein Allergietest durchgeführt, um Allergien als Ursache für die Entzündung ausschließen zu können.
Behandlung:
Die Therapie richtet sich nach der Ursache. Bakterielle Infektionen werden mit Antibiotika behandelt, während Pilzinfektionen mit Antimykotika therapiert werden. In einigen Fällen sind entzündungshemmende Mittel notwendig, um Schwellungen zu reduzieren. Zudem reinigt der Tierarzt die Ohren der Katze in der Regel mit einem speziellen Ohrenreiniger. Oft können Sie die Heilung unterstützen, indem Sie die Ohren Ihrer Katze regelmäßig pflegen. Lassen Sie sich hierzu von Ihrem Tierarzt beraten.
Allergien
Juckreiz am Ohr kann ein Hinweis auf eine Allergie sein. Katzen können beispielsweise auf Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Futtermittel allergisch reagieren. Um herauszufinden, ob eine Allergie vorliegt und wogegen, macht der Tierarzt einen Allergietest. Wird eine Allergie bei der Katze festgestellt, müssen die allergieauslösenden Stoffe vermieden werden, damit es dem Tier schnell wieder besser geht.
Typische Symptome bei Allergien:
- Juckreiz an Kopf, Ohren und anderen Körperstellen
- Vermehrtes Putzen, um den Juckreiz zu lindern
- Hautrötungen oder Haarausfall sowie ggf. kahle Stellen
- Verdauungsprobleme wie Durchfall und Erbrechen (bei Futtermittelallergien)
- Ggf. erschwerte Atmung bis hin zur Atemnot
Diagnose:
Eine Ausschlussdiät hilft, Futtermittelallergien zu identifizieren. Bei einer solchen Diät erhält die Katze zunächst nur Futter aus Zutaten, die bisher nicht Teil ihrer Ernährung waren. Das spezielle Futter dafür erhalten Sie beispielsweise beim Tierarzt. Wenn sich die Symptome nach der Ernährungsumstellung schnell bessern, ist eine Allergie gegen das bisherige Futtermittel sehr wahrscheinlich. Bei Verdacht auf Umweltallergien kann ein Allergietest beim Tierarzt durchgeführt werden.
Behandlung:
Wenn Allergien bei Ihrer Katze identifiziert wurden, sollte der Kontakt vermieden werden. In manchen Fällen helfen auch antiallergische Medikamente oder eine spezielle Diät – hierzu wird Ihr Tierarzt Sie ausführlich beraten.
Liegt eine Futtermittelallergie vor, sollten Sie – in Absprache mit dem behandelnden Tierarzt und sobald die betroffenen Inhaltsstoffe ausfindig gemacht sind – auf hypoallergene Schonkost umsteigen. KATTOVIT Sensitive wurde speziell für Katzen mit Unverträglichkeiten und Futtermittelallergien entwickelt. Basierend auf tierärztlichen Erkenntnissen setzen wir bei diesem Diätfutter auf wohlbekömmliche Zutaten und schonende Rezepturen.
[Sensitive]
Fremdkörper im Ohr
Manchmal gelangen kleine Fremdkörper wie Grashalme, Staub oder Insekten ins Katzenohr. Das führt zu Reizungen oder Verletzungen des Gehörgangs.
Typische Symptome:
- Plötzliches Kopfschütteln
- Einseitiges Kratzen am betroffenen Ohr
- Unruhe und Empfindlichkeit beim Berühren des Ohrs
Diagnose und Behandlung:
Ein Tierarzt kann den Fremdkörper mit speziellen Instrumenten sicher entfernen. In manchen Fällen werden nach der Entfernung entzündungshemmende Medikamente gegeben, wenn das Ohr durch den Fremdkörper gereizt oder verletzt ist.
Verhaltensbedingte Ursachen
Nicht immer steckt eine körperliche Ursache hinter dem Kratzen. Manche Katzen kratzen sich auch aus Langeweile, Stress oder Unsicherheit an den Ohren.
Mögliche Ursachen für stressbedingtes Kratzen:
- Veränderungen im Umfeld (Umzug, neue Haustiere, ungewohnte Geräusche)
- Zu wenig Beschäftigung oder Langeweile
- Konkurrenz oder Konflikte mit anderen Katzen im Haushalt
Behandlung:
Reduzieren Sie Stress und Langeweile – eine anregende Umgebung mit Kratzbäumen, Spielzeug und Versteckmöglichkeiten hilft, Stress abzubauen und Langeweile zu vermeiden. Pheromon-Sprays oder beruhigende Ergänzungsfuttermittel können dabei ebenfalls unterstützen.
Katze kratzt sich am Ohr – wann sollte ein Tierarzt aufgesucht werden?
Es ist normal, dass Katzen sich gelegentlich am Ohr kratzen. Wenn das Kratzen jedoch auffällig häufig auftritt oder weitere Symptome erkennbar sind, kann das auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten. In solchen Fällen ist es wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen, um die Ursache abzuklären und die richtige Behandlung einzuleiten.
Ein Tierarztbesuch ist erforderlich, wenn Ihre Samtpfote eines oder mehrere der folgenden Symptome zeigt:
- Dauerhaftes und intensives Kratzen: Wenn Ihre Katze sich ständig am Ohr kratzt und das Verhalten nicht nach kurzer Zeit nachlässt, kann das ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Besonders dann, wenn das Kratzen so intensiv ist, dass sich die Haut bereits rötet oder kleine Wunden entstehen, sollte ein Tierarzt konsultiert werden.
- Häufiges Kopfschütteln oder Schiefhalten des Kopfes: Wenn Ihre Katze den Kopf oft schüttelt oder ihn schief hält, könnte das auf eine Entzündung oder einen Fremdkörper im Ohr hinweisen. Ohrmilben, bakterielle Infektionen oder eine Mittelohrentzündung sind mögliche Ursachen.
- Rötungen, Schwellungen oder warme Ohren: Eine deutliche Rötung des Innenohrs oder eine angeschwollene Ohrmuschel sind Anzeichen für eine Entzündung. Wenn sich das Ohr zudem warm anfühlt, kann das auf eine bakterielle oder allergische Reaktion hindeuten.
- Übelriechender Ausfluss oder vermehrte Ohrensekretion: Ein unangenehmer Geruch aus dem Ohr ist oft ein Zeichen für eine Infektion. Auch eine übermäßige Ansammlung von Ohrenschmalz, der dunkelbraun, gelblich oder sogar eitrig aussieht, kann auf Ohrmilben, eine Pilzinfektion oder eine bakterielle Entzündung hindeuten.
- Schmerzreaktionen beim Berühren des Ohrs: Wenn Ihre Katze plötzlich empfindlich auf Berührungen am Ohr reagiert, sich zurückzieht oder faucht, könnte sie Schmerzen haben. Besonders wenn sie das Ohr schont oder Berührungen vermeidet, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam.
- Haarausfall oder blutige Kratzspuren rund um das Ohr: Kratzt sich Ihre Katze so stark, dass kahle Stellen oder blutige Wunden entstehen, liegt vermutlich ein intensiver Juckreiz vor. Dieser kann durch Parasiten, eine allergische Reaktion oder eine Hauterkrankung verursacht werden.
Ohrenprobleme bei Katzen: Vorbeugung
Damit Ihre Katze gar nicht erst unter Juckreiz und Ohrproblemen leidet, können Sie einige vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Dazu gehören eine regelmäßige Ohrenpflege, eine saubere Umgebung und eine gesunde Ernährung.
Regelmäßige Ohrenpflege
Die Ohren von Katzen sind normalerweise selbstreinigend, dennoch kann es sinnvoll sein, sie gelegentlich zu kontrollieren. So erkennen Sie frühzeitig Veränderungen und können bei Bedarf handeln.
- Ohren regelmäßig auf Verschmutzungen oder Rötungen überprüfen: Schauen Sie sich die Ohren Ihrer Katze mindestens einmal im Monat an. Falls Sie dunklen Ohrenschmalz, Rötungen oder einen unangenehmen Geruch bemerken, kann das auf eine Infektion oder Ohrmilben hindeuten.
- Sanfte Reinigung bei Bedarf: Falls sich Schmutz oder überschüssiges Ohrenschmalz ansammelt, können sie das Ohr vorsichtig mit einem weichen, feuchten Tuch oder einem speziellen Ohrreiniger für Katzen säubern. Wichtig: Verwenden Sie keine Wattestäbchen, da diese den Schmutz tiefer in den Gehörgang drücken können.
- Ohrmilbenbefall vorbeugen: Katzen, die viel draußen unterwegs sind oder mit anderen Tieren in Kontakt kommen, haben ein erhöhtes Risiko für Ohrmilben. Regelmäßige Kontrollen und bei Bedarf vorbeugende Spot-on-Präparate können helfen, einen Befall zu verhindern.
Eine saubere Umgebung schaffen
Ein hygienisches Umfeld trägt dazu bei, Parasiten und Infektionen zu vermeiden.
- Katzenkörbchen, Decken und Kratzbäume regelmäßig reinigen: Milben und Bakterien können sich in Stoffen festsetzen. Durch regelmäßiges Waschen bei mindestens 60 °C lassen sich mögliche Erreger reduzieren.
- Staub und Schmutz in der Wohnung vermeiden: Besonders empfindliche Katzen reagieren auf Hausstaub oder Pollen mit allergischen Reaktionen. Regelmäßiges Staubsaugen und Lüften kann helfen, Reizstoffe zu reduzieren.
- Andere Haustiere auf Parasiten untersuchen: Wenn Sie mehrere Tiere haben, sollten diese regelmäßig auf Parasiten untersucht und gegebenenfalls behandelt werden, um eine gegenseitige Ansteckung zu verhindern.
Gesunde Ernährung
Eine gesunde Ernährung trägt dazu bei, ein starkes Immunsystem aufzubauen – und das wiederum hilft Katzen, Infektionen besser abzuwehren.
- Hochwertiges Futter wählen: Eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigen Proteinen und wichtigen Nährstoffen trägt zur allgemeinen Gesundheit bei und kann allergische Reaktionen reduzieren. KATTOVIT Vital Care ist unser Katzenfutter für jeden Tag – und stärkt anspruchsvolle Samtpfoten von innen heraus.
- Nahrungsergänzungen zur Stärkung des Immunsystems: Produkte wie die KATTOVIT Aufbaukur können dabei helfen, das Immunsystem nach einer Erkrankung oder einer Operation zu unterstützen und die Widerstandskraft gegen Infektionen zu verbessern.
- Genügend Flüssigkeit aufnehmen: Eine ausreichende Wasseraufnahme hält die Schleimhäute feucht und unterstützt den Körper bei der Abwehr von Infektionen. Falls Ihre Katze wenig trinkt, können Sie vermehrt Nassfutter oder einen Trinkbrunnen anbieten.