Katze schmatzt: was die Geräusche bedeuten

Katze schmatzt: was die Geräusche bedeuten

Wenn Ihre Katze plötzlich schmatzt, besonders außerhalb der Futteraufnahme, kann das auf verschiedene Probleme hinweisen. Schmatzen ist ungewöhnlich und könnte auf gesundheitliche Probleme deuten. Erfahren Sie hier, welche Ursachen dahinterstecken können und wie Sie darauf reagieren sollten.
Apathie bei Katzen Du liest Katze schmatzt: was die Geräusche bedeuten 8 Minuten Weiter Katze hat Nase verstopft

Dass eine Katze schmatzt, gehört eher zu den selten auftretenden Katzengeräuschen. Die leisen Samtpfoten nutzen laute Geräusche meist nur, um mit uns Menschen zu kommunizieren. Schmatzen zählt allerdings nicht zu den typischen Lautäußerungen – insbesondere dann nicht, wenn es plötzlich und außerhalb der Futteraufnahme auftritt. Möchte Ihre Katze Ihnen mit dem Schmatzen etwas mitteilen, besteht womöglich Grund zur Sorge oder ist das Schmatzen vollkommen harmlos? In diesem Artikel beleuchten wir, welche Gründe es dafür geben kann, dass Ihre Katze schmatzt, und klären, wann eine Erkrankung hinter dem Schmatzen stecken kann und wie Sie am besten reagieren.

 

Darum schmatzt eine Katze: mögliche Ursachen

Die Ursachen dafür, dass eine Katze schmatzt, sind sehr vielfältig. Das Tückische daran: Beim Schmatzen kann es sich sowohl um ein harmloses Wohlfühlgeräusch handeln als auch um den Ausdruck von Unwohlsein und Krankheit. Folgende unmittelbare und mittelbare Auslöser kommen unter anderem für das Schmatzen Ihrer Katze infrage:

  • Ausdruck von Zufriedenheit
  • Jagdtrieb
  • Unwohlsein
  • Fremdkörper im Maul
  • Übelkeit
  • Erkrankung der Mundhöhle und/oder Zähne
  • Erkrankung im Hals-Lungen-Bereich
  • Anderweitige Erkrankung

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Schmatzen als Ausdruck von Zufriedenheit

Dass Ihre Katze schmatzt, muss nicht immer etwas Negatives bedeuten. Frisst Ihre Samtpfote Nassfutter anstelle von Trockenfutter, kann es vorkommen, dass beim Fressen Schmatzgeräusche entstehen. Aber auch fernab der Nahrungsaufnahme kann Schmatzen einen harmlosen Hintergrund haben: Manche Tiere gewöhnen sich das Geräusch in Situationen an, in denen sie sich wohlfühlen und zufrieden sind. Achten Sie daher darauf, wann und wie das Schmatzen auftritt: Schmatzt Ihr Stubentiger zum Beispiel beim gemeinsamen Kuscheln oder der Fellpflege und erscheint ansonsten entspannt und schnurrt womöglich sogar? Wenn abgesehen vom Schmatzen keine anderen Symptome oder Verhaltensänderungen auftreten, ist das Geräusch vermutlich kein Grund zur Sorge und bedeutet schlicht: „Mir geht es gut!“.

 

Ausleben des Jagdtriebs 

Eine weitere harmlose Ursache für das Schmatzen kann der Jagdtrieb der Katze sein. Oftmals sitzen die Tiere stundenlang am Fenster oder im Garten und beobachten, was um sie herum vor sich geht. Erblicken sie dabei einen attraktiven Snack wie eine Maus oder einen Vogel, ist ihr Jagdinstinkt geweckt. Fliegt der Vogel jedoch weg oder bleibt es aufgrund der räumlichen Eingeschränktheit unmöglich, das Tier zu verspeisen, geben enttäuschte Katzen häufig Geräusche von sich. Diese klingen meist wie eine Art Schnattern und Zähneklappern. Aber auch Schmatzen ist in diesem Zusammenhang eine gewöhnliche Reaktion. Mehr zu den typischen Lautäußerungen und Kommunikationsversuchen von Katzen haben wir Ihnen in unserem Ratgeber zum Thema Katzengeräusche zusammengefasst. 

Ihre Katze schmatzt häufig im Schlaf? Nicht ausgeschlossen, dass Ihr Stubentiger auch in seinen Träumen auf die Pirsch geht und ihm dabei im Schlaf das Wasser im Maul zusammenläuft.

Schmatzen als Zeichen von Unwohlsein

Ebenso wie Schmatzen bei manchen Katzen Zufriedenheit anzeigt und als Wohlfühl-Geräusch gilt, kann umgekehrt auch Unwohlsein der Grund dafür sein, dass Katzen schmatzen. Samtpfoten, die unter Stress und Angst leiden, verleihen diesem Zustand mitunter durch nervöse Reaktionen Ausdruck. Dazu zählen unter anderem das vermehrte Belecken des Mauls und Schmatzen. Auch deshalb ist es besonders wichtig, dass Sie beobachten, in welchen Situationen Ihre Katze schmatzt und wie sie sich darüber hinaus verhält. Weist sie weitere auffällige Verhaltensänderungen auf, zieht sie sich vermehrt zurück, verweigert das Futter oder verhält sich aggressiv? 

Überlegen Sie, ob es im Leben Ihrer Katze Auslöser von Stress oder Angst gibt. Das können zum Beispiel neue Personen oder Tiere im Haushalt, ein Umzug, umgestellte Möbel oder auch ein Futterwechsel sein. Versuchen Sie, mögliche Stressfaktoren so gut wie möglich zu minimieren und Ihrer Samtpfote ein sicheres Umfeld mit Raum zum Rückzug zu bieten. Treten weitere Symptome auf und erholt sich Ihre Katze nicht, sollten Sie allerdings auch andere Ursachen in Betracht ziehen und im Zweifelsfall einen Tierarzt aufsuchen.

 

Fremdkörper im Maul

Das wiederholte Öffnen und Schließen des Mauls in Kombination mit Schmatzen kann auch auf einen Fremdkörper im Maul Ihrer Katze zurückzuführen sein. Dieser ist unangenehm und möchte von der Samtpfote schnell wieder hinausbefördert werden. Hat sich allerdings ein Grashalm oder ein anderer Fremdkörper im Maul oder Rachen verkantet, schafft das Tier es eventuell nicht allein, diesen loszuwerden. Beim Verdacht auf ein Objekt im Maul Ihrer Katze, sollten Sie unbedingt zum Tierarzt gehen. Selbst wenn Sie beim Blick ins Maul nichts erkennen können, kann trotzdem etwas im Rachen oder den Nasenhöhlen verkantet sein. Damit keine Verletzungen entstehen, sollte der Tierarzt in jedem Fall die professionelle Entfernung des Fremdkörpers übernehmen.

 

Übelkeit

Das Schmatzen Ihrer Katze kann darüber hinaus auch begleitend auftreten und auf ein weiteres Symptom hindeuten: Übelkeit. Bei Übelkeit reagiert der Körper mit vermehrter Speichelproduktion. Die große Menge Speichel im Maul sorgt dann dafür, dass die Katze schmatzt. Übelkeit geht oftmals mit weiteren Symptomen wie einem Würgereiz, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust einher. Dabei kommen verschiedene Auslöser infrage: Bakterielle und virale Infekte, Futtermittelallergien, aber auch Krankheiten wie eine Niereninsuffizienz oder Struvitsteine können unter anderem Übelkeit und Schmatzen verursachen. Achten Sie daher intensiv auf Begleitsymptome und lassen Sie Ihre Katze vom Tierarzt untersuchen.

 

Erkrankung der Mundhöhle und/oder Zähne

Schmerzen und Beschwerden in der Mundhöhle oder an den Zähnen können dafür sorgen, dass eine Katze mit Schmatzen reagiert. Hier kommt beispielsweise eine Entzündung im Maul der Katze wie eine Zahnfleisch-, Maulschleimhautentzündung oder Parodontitis infrage. Bei einer Entzündung der Maulschleimhaut oder des Zahnfleisches sind die betroffenen Regionen meist stark gerötet und sehr schmerzempfindlich. Darüber hinaus kann auch eine heimtückische Entzündung der Zahnwurzeln große Schmerzen verursachen, die die Katze zum Schmatzen veranlassen. Eine Entzündung der Zahnwurzeln können Sie mit bloßem Auge nicht erkennen, sodass Sie bei entsprechenden Anzeichen eine Röntgenuntersuchung beim Tierarzt durchführen lassen sollten. 

Insbesondere bei älteren Katzen ist zudem die Zahnerkrankung FORL (Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen) typisch. Dabei wird nach und nach das Zahn- und Wurzelgewebe der erkrankten Katze abgebaut, sodass Zähne auch ausfallen und abbrechen können. Neben dem Schmatzen als Reaktion auf die Schmerzen im Maul kommt es hierbei auch zu einer gesteigerten Speichelproduktion, die abermals in Schmatzgeräuschen resultieren kann. Genaueres zu Erkrankungen im Bereich der Mundhöhle und Zähne können Sie in unserem Ratgeber zum Thema Entzündung im Maul nachlesen.

 

Erkrankung im Hals-Lungen-Bereich

Neben Beschwerden im Maul können auch Erkrankungen im Bereich des Halses und der Lunge Schmatzen auslösen. Dazu zählen zum Beispiel Halsentzündungen wie eine Kehlkopfentzündung, Lungenentzündung oder Mandelentzündung. Diese werden bei Katzen häufig von Würgereiz, Erbrechen, Erkältungssymptomen, Müdigkeit, Fieber und Appetitlosigkeit begleitet. Auch hier sollte bei entsprechenden Anzeichen eine Untersuchung beim Tierarzt erfolgen, um die Katze bestmöglich zu behandeln und zu verhindern, dass eine Entzündung chronisch wird.

 

Anderweitige Erkrankungen

Geschwollene Lymphknoten im Hals können ebenfalls dafür sorgen, dass Ihre Katze schmatzende Geräusche von sich gibt. Lymphknoten sind Teil der Immunabwehr des Körpers und schwellen an, wenn dieser beispielsweise einen Infekt bekämpft. Die geschwollenen Lymphknoten im Hals können sich für Ihre Samtpfote unangenehm anfühlen und sie mit dem Maul schmatzen lassen. Ursächlich für geschwollene Lymphknoten können allerhand Erkrankungen sein: Neben den bereits genannten Entzündungen sind harmlose Erkältungen genauso möglich wie gefährlichere Infektionen wie Katzenschnupfen, Feline Leukose (FeLV) oder eine Tumorerkrankung. Betroffene Katzen sind in den meisten Fällen abgeschlagen, müde und verlieren den Appetit. Bei den ersten Anzeichen ist eine Untersuchung beim Tierarzt unbedingt empfehlenswert.

 

Was tun, wenn meine Katze schmatzt?

Wenn Sie bemerken, dass Ihre Katze schmatzt, sollten Sie zunächst beobachten, in welchen Momenten das Schmatzen auftritt und wie sich Ihre Katze ansonsten verhält. Schmatzt sie nur in Situationen, in denen es ihr offensichtlich gut geht, und zeigt sie keine anderweitigen Änderungen ihres Verhaltens, ist das Schmatzen wahrscheinlich nur ein Ausdruck ihres Wohlbefindens. Anders sieht es aus, wenn Ihr Stubentiger schmatzt und darüber hinaus unzufrieden wirkt und Symptome wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Würgen, Erbrechen, Durchfall, Fieber und Co zeigt. In diesem Fall kann das Schmatzen auf eine Erkrankung, eine Entzündung der Zähne oder des Zahnfleisches oder einen Infekt hindeuten und sollte vom Tierarzt untersucht werden. 

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Häufig gestellte Fragen

Wenn eine Katze schmatzt, kann dies sowohl eine harmlose als auch ernsthafte Bedeutung haben. Scheint Ihre Katze gesund, frisst sie normal und schmatzt sie nur in entspannten Situationen ohne weitere auffällige Verhaltensänderungen, signalisiert das Schmatzen wahrscheinlich nur, dass es ihr gut geht – oder dass ihr Nassfutter beim Fressen Geräusche verursacht. Geht das Schmatzen jedoch mit anderen Symptomen wie zum Beispiel Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Aggressivität, Würgen, Erbrechen, Durchfall, oder Fieber einher, steckt vermutlich eine Erkrankung oder Verletzung hinter dem Schmatzen. Dabei kann es sich um einen Fremdkörper im Maul oder Rachen oder um eine Entzündung des Halses, Zahnfleisches oder der Zähne handeln. Oder es steckt eine Erkrankung hinter den Schmatzgeräuschen, wie zum Beispiel eine Niereninsuffizienz oder Harnsteine. Suchen Sie in jedem Fall einen Tierarzt auf und stimmen Sie die Behandlung Ihrer schmatzenden Katze mit diesem ab.

Wenn Katzen im Schlaf schmatzen, bedeutet dies wahrscheinlich nichts anderes, als dass sie träumen: Schmatzende Geräusche können Ausdruck des Jagdtriebs einer Katze sein und auch im wachen Zustand auftreten, wenn sie einen attraktiven Snack wie einen Vogel oder eine Maus beobachtet. Schmatzt Ihre Katze im Schlaf und zuckt vielleicht mit den Pfoten, ist sie im Traum womöglich einem Beutetier auf den Fersen und ihr läuft das Wasser im Maul zusammen. Tritt das Schmatzen jedoch auch im wachen Zustand ohne ersichtlichen Grund auf und ändert sich das Verhalten Ihrer Samtpfote, steckt möglicherweise eine ernstere Erklärung hinter dem Schmatzen. Weitere Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Würgen, Erbrechen, Durchfall oder Ähnliches weisen in Kombination mit Schmatzen auf eine Erkrankung oder Verletzung hin und sollten so schnell wie möglich vom Tierarzt untersucht werden.

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