Eine Schwangerschaft ist für Ihre Katze ein besonderes Ereignis – so wie auch für Sie als Besitzer. Während der Trächtigkeit, bei der Geburt und auch danach braucht Ihre Samtpfote besondere Aufmerksamkeit. Vielleicht vermuten Sie erste Anzeichen oder Ihre Katze wurde bereits vom Tierarzt als trächtig bestätigt. Doch was genau ist jetzt zu tun? Hier erfahren Sie, woran Sie eine Schwangerschaft bei Katzen erkennen, wie lange eine Katze schwanger ist, wie Sie Ihren vierbeinigen Liebling während der Trächtigkeit optimal unterstützen und was bei der Geburt wir auch bei der Nachsorge wichtig ist.
Inhaltsverzeichnis
- Erste Anzeichen einer Schwangerschaft bei Katzen
- Wie lange sind Katzen schwanger?
- Ab wann erkennt der Tierarzt eine Trächtigkeit?
- Trächtige Katze: Warnzeichen für Komplikationen
- Während der Katzen-Schwangerschaft: Darauf sollten Sie achten
- Wann wird es ernst? Anzeichen für die nahende Geburt
- Wie läuft eine Katzengeburt ab?
- Nach der Geburt – Mutter und Kätzchen richtig versorgen
- FAQ – häufige Fragen
Erste Anzeichen einer Schwangerschaft bei Katzen
Die ersten Wochen einer Katzenschwangerschaft vergehen oft unbemerkt. Dennoch gibt es einige typische Veränderungen, die darauf hindeuten können, dass Ihre Katze trächtig ist. Diese Anzeichen entwickeln sich meist schrittweise und können sowohl körperlich als auch verhaltensbezogen sein. Meist lassen sich nach etwa zwei bis drei Wochen der Schwangerschaft folgende Anzeichen erkennen:
- Veränderung der Zitzen: Bereits nach etwa 15 bis 18 Tagen werden bei vielen Katzen erste körperliche Veränderungen sichtbar. Die Zitzen färben sich rosa, schwellen leicht an und sind besser durchblutet. Bei Katzen mit hellem Fell sind die Zitzenveränderungen besonders gut zu erkennen.
- Verhalten: Viele Katzen zeigen während der Schwangerschaft ein verändertes Verhalten. Zum Beispiel kann es vorkommen, dass die Katze auf einmal schmusiger wird und mehr Zuwendung von Ihnen verlangt als üblich.
- Gewichtszunahme: Mit Fortschreiten der Schwangerschaft wird die Katze an Gewicht zunehmen – je nach Anzahl der Jungen zwischen 1 und 2 Kilogramm.
- Schwangerschaftsbauch: In der Regel ist die Schwangerschaft ab der vierten bis fünften Woche deutlich sichtbar. Der Bauch wird runder und wirkt gespannt, vor allem im unteren Bereich. Sie sollten den Bauch möglichst nicht berühren, um Verletzungen zu vermeiden.
- Übelkeit: Ein weiteres mögliches Anzeichen ist leichte Übelkeit. Diese tritt vor allem in den ersten Wochen auf und äußert sich durch verminderten Appetit oder gelegentliches Erbrechen.
- Gesteigerter Appetit: Nach der möglichen anfänglichen Übelkeit steigt bei den meisten trächtigen Katzen der Appetit spürbar an. Der Körper benötigt nun mehr Energie, um die heranwachsenden Kätzchen zu versorgen.
- Rolligkeit bleibt aus: Wenn Ihre Katze bisher regelmäßig rollig war und dieses Verhalten plötzlich ausbleibt, kann dies ein deutliches Zeichen für eine Trächtigkeit sein.
- Nestbau: Im weiteren Verlauf der Trächtigkeit – meist ab der siebten Woche – zeigen viele Katzen ein sogenanntes Nistverhalten. Sie suchen sich ruhige, geschützte Orte und beginnen, sich dort einzurichten. Oft werden Decken zurechtgeschoben oder Körbchen bevorzugt, die zuvor gemieden wurden.
Wie lange sind Katzen schwanger?
Katzen haben eine deutlich kürzere Tragezeit als beispielsweise Menschen. Im Schnitt dauert die Schwangerschaft bei Katzen etwa 8 bis 9 Wochen – das sind ungefähr 64 bis 68 Tage. Die Geburt findet in der Regel zwischen dem 61. und 72. Tag der Schwangerschaft statt – das kann aber je nach Tier individuell variieren.
Ab wann erkennt der Tierarzt eine Trächtigkeit?
Schon ab der dritten Woche nach dem Decken kann der Tierarzt durch vorsichtiges Abtasten feststellen, ob Ihre Katze trächtig ist. Zu diesem Zeitpunkt entstehen bereits kleine Verdickungen in der Gebärmutter, die auf die Fruchtanlagen hinweisen. Diese kann der Tierarzt beim Abtasten spüren – und so die Schwangerschaft feststellen.
Deutlicher wird die Trächtigkeit durch eine Ultraschalluntersuchung. Diese ist ab dem 15. bis 18. Tag nach der Befruchtung möglich. Der Tierarzt kann auf dem Bildschirm die Fruchtblasen sehen und sogar die kleinen Herzschläge erkennen.
Wenn Sie wissen möchten, wie viele Kätzchen Ihre Samtpfote bekommt, kann zusätzlich zur Ultraschalluntersuchung auch ein Röntgenbild helfen. Dieses kann der Tierarzt etwa ab der sechsten Schwangerschaftswoche machen. Dann sind die kleinen Skelette der Kitten sichtbar. Zum Röntgen entscheiden sich Tierärzte in der Regel nur, wenn es notwendig ist – zum Beispiel, um sich auf die Geburt besser vorzubereiten oder wenn Komplikationen zu erwarten sind.
Trächtige Katze: Warnzeichen für Komplikationen
Während der Tragezeit sollten Sie gut auf Ihre Katze und deren Verhalten achten, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Vor allem bei auffälligen Verhaltensänderungen oder körperlichen Symptomen sollten Sie einen Tierarzt zurate ziehen.
Körperliche Symptome, die auf Komplikationen hindeuten, können sein:
- Offene Schmerzäußerungen wie starkes Miauen
- Übelriechender Ausfluss
- Blut im Urin
- Kein Urinabgang: Wenn die Katze sich oft in der Katzentoilette hinhockt, aber keinen Urin ablässt, kann das ein Zeichen für einen Harnwegsinfekt sein
- Unruhiges Verhalten bis hin zur Verwirrtheit
- Appetitlosigkeit oder Verweigerung der Nahrungsaufnahme
Regelmäßige Kontrollen geben Sicherheit
Auch wenn alles normal verläuft und Sie selbst keine Warnsignale erkennen, sollten Sie Ihre Katze während der Trächtigkeit regelmäßig beim Tierarzt vorstellen. Der Gesundheitszustand kann sich schnell ändern – und Vorsorge ist besser als Nachsorge.
Der Tierarzt prüft das Gewicht, den Allgemeinzustand und gibt Tipps zur richtigen Fütterung. Wichtig ist auch, Parasitenbefall rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln, denn dieser kann für die ungeborenen Kätzchen gefährlich werden.
Während der Katzen-Schwangerschaft: Darauf sollten Sie achten
Während der Trächtigkeit verändert sich der Körper Ihrer Katze. Sie braucht jetzt mehr Energie, Schutz vor gesundheitlichen Risiken und vor allem: Ruhe. Achten Sie auf eine ausgewogene, geeignete Ernährung, schließen Sie gesundheitliche Risiken, vermeiden Sie Stress und sorgen Sie für Ruhe:
Geeignetes Futter und wichtige Nährstoffe
Trächtige Katzen haben einen erhöhten Energiebedarf – vor allem ab der zweiten Hälfte der Trächtigkeit, wenn die Kätzchen im Bauch besonders stark wachsen. Eine ausgewogene Ernährung ist jetzt besonders wichtig:
- Greifen Sie zu Futter mit hochwertigem Eiweiß sowie ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen.
- Ideal sind Futtersorten, die speziell auf wachstumsintensive Phasen abgestimmt sind, zum Beispiel auch Kittenfutter, da es nährstoffreich und leicht verdaulich ist.
- Füttern Sie lieber kleinere Portionen über den Tag verteilt, da der wachsende Bauch der Katze den Magen verdrängt und große Mengen auf einmal oft nicht vertragen werden.
Parasiten und gesundheitliche Risiken
Während der Schwangerschaft sollte Ihre Katze regelmäßig auf Parasiten kontrolliert werden – vor allem auf Flöhe und Würmer. Denn ein Parasitenbefall kann das ungeborene Leben gefährden. Sprechen Sie unbedingt mit dem Tierarzt, bevor Sie Wurmkuren oder Flohmittel anwenden, da nicht alle Mittel für trächtige Katzen geeignet sind. Auch Impfungen sollten möglichst vor der Trächtigkeit abgeschlossen sein. Während der Schwangerschaft wird davon in der Regel abgeraten, es sei denn, es liegt ein dringender medizinischer Grund vor.
Ruhe und Stressvermeidung
Ihre Katze braucht jetzt besonders viel Ruhe – und ist dabei auf Ihre Unterstützung angewiesen:
- Sorgen Sie für einen ruhigen, sicheren Rückzugsort – am besten in einem abgetrennten Raum oder einer geschützten Ecke.
- Vermeiden Sie Stresssituationen und -faktoren, laute Geräusche und Veränderungen im Alltag. Auch Besuche von anderen Tieren oder häufiges Hochheben der Katze sollten in dieser Zeit vermieden werden.
- Wenn Ihre Katze Freigängerin ist, empfiehlt es sich, sie im späteren Verlauf der Trächtigkeit im Haus zu behalten. So können Sie ausschließen, dass sie sich draußen verletzt oder die Geburt unbeobachtet erfolgt.
Wann wird es ernst? Anzeichen für die nahende Geburt
In den letzten Tagen vor der Geburt zeigt Ihre Katze in der Regel einige Verhaltensänderungen. Viele Katzen werden unruhig, miauen öfter oder suchen verstärkt Ihre Nähe. Manche ziehen sich zurück, andere folgen Ihnen auf Schritt und Tritt.
Auch das sogenannte Nestbauverhalten nimmt zu – die Katze beginnt, Decken oder Handtücher zurechtzurücken und sucht gezielt nach einem ruhigen Ort. Hier können Sie gut behilflich sein, indem Sie eine Wurfkiste vorbereiten. Gut geeignet ist eine große Kiste oder ein stabiler Karton, ausgelegt mit sauberen, weichen Decken. Die Kiste sollte niedrig genug sein, damit Ihre Katze bequem hinein- und herauskommt, aber hoch genug, damit die Kätzchen nicht herausrollen.
Stellen Sie den Geburtsplatz an einem ruhigen, warmen Ort auf, fern von Durchzug und lauten Geräuschen. Der Raum sollte für die Katze jederzeit zugänglich sein, aber von anderen Haustieren und kleinen Kindern gemieden werden.
Wie läuft eine Katzengeburt ab?
Kurz vor der Geburt wird Ihre Katze unruhiger. Sie leckt sich vermehrt im Genitalbereich, schnurrt oft oder beginnt, sich in ihrem Nest ständig umzudrehen. Das sind erste Anzeichen, dass die Wehen beginnen.
Die eigentliche Katzengeburt verläuft in drei Phasen:
- Eröffnungsphase: Diese kann mehrere Stunden dauern. Die Katze ist unruhig, hechelt, scharrt im Nest oder miaut vermehrt. Die Gebärmutter beginnt, sich zu öffnen.
- Austreibungsphase: Die Wehen setzen stärker ein. Das erste Kätzchen wird geboren – in der Regel innerhalb von 30 bis 60 Minuten. Weitere Kätzchen folgen meist im Abstand von 10 bis 60 Minuten. Es kann aber auch Pausen von mehreren Stunden geben.
- Nachgeburtsphase: Nach jedem Kätzchen wird die Nachgeburt ausgestoßen. Ihre Katze frisst diese oft instinktiv auf – das ist völlig normal.
Die Geburt kann zwischen zwei und sechs Stunden dauern, manchmal auch länger – je nach Anzahl der Kätzchen und Pausen dazwischen.
Wann muss der Tierarzt helfen?
Die meisten Katzen gebären ohne Hilfe. Dennoch ist es gut, vorbereitet zu sein. Halten Sie saubere Handtücher, Desinfektionsmittel und die Telefonnummer Ihres Tierarztes bereit. Obwohl die meisten Geburten problemlos verlaufen, gibt es Situationen, in denen Sie nicht zögern sollten, den Tierarzt zu rufen:
- Ihre Katze hat starke Wehen, aber es kommt länger als 60 Minuten kein Kätzchen zur Welt.
- Es liegt eine Pause von mehr als vier Stunden zwischen zwei Kitten, obwohl noch nicht alle geboren sind.
- Ein Kätzchen steckt im Geburtskanal fest oder kommt nur teilweise heraus.
- Ihre Katze wirkt nach der Geburt matt, frisst nicht oder hat Fieber.
- Sie stellen starke oder anhaltende Blutungen fest.
Im Zweifel gilt: Lieber einmal zu viel zum Tierarzt als einmal zu wenig. So schützen Sie Ihre Katze und die Jungen.
Wie viele Junge können Katzen bekommen?
Wie viele Katzenbabys die Mutter zur Welt bringt, ist immer unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel der Katzenrasse ab. In der Regel bekommen Katzen zwei bis sechs Kätzchen pro Wurf. Ist die Katze zum ersten Mal schwanger, sind es meist zwei bis drei Katzenbabys. In der Regel kann der Tierarzt Ihnen vorab per Röntgenbild sagen, wie viele Babys Ihre Katze erwartet.
Nach der Geburt – Mutter und Kätzchen richtig versorgen
Ist die Geburt geschafft, beginnt eine wichtige Phase für die Gesundheit der Mutterkatze und ihrer neugeborenen Kätzchen. Mit der richtigen Pflege sorgen Sie dafür, dass sich alle gut erholen und die Kleinen einen guten Start ins Leben haben.
- Ernährung der Mutterkatze nach der Geburt: Nach der Geburt braucht die Katze viel Energie, vor allem für die Milchbildung. Füttern Sie nährstoffreiches, leicht verdauliches Futter – gern auch Kittennahrung, da sie besonders energiereich ist. Achten Sie darauf, dass Ihre Katze immer frisches Wasser zur Verfügung hat. In manchen Fällen – zum Beispiel bei Gewichtsverlust oder schwacher Konstitution – kann eine Aufbaukur helfen, die Katze wieder zu kräftigen.
- Pflege der neugeborenen Katzenbabys: In den ersten Lebenstagen sind die Kätzchen völlig auf die Mutter angewiesen. Sie werden von ihr gesäubert, gewärmt und gesäugt. Dennoch sollten Sie regelmäßig kontrollieren, ob alle Babys trinken, warm bleiben und sich normal entwickeln. Greifen Sie nur behutsam ein – und nur, wenn es wirklich nötig ist: Die Mutterkatze kann sonst gestresst reagieren. Eine Wärmelampe oder ein beheiztes Kissen kann bei kühlen Temperaturen zusätzlich helfen.
- Gesundheitscheck für Mutter und Nachwuchs: Etwa eine Woche nach der Geburt ist ein erster Tierarztbesuch sinnvoll. Dabei wird geprüft, ob die Mutter gesund ist und ob sich alle Kätzchen gut entwickeln. Auch ein Blick auf das Gesäuge ist wichtig – Entzündungen oder Verhärtungen können auf Probleme beim Säugen hindeuten. Falls Ihre Katze weiterhin schlapp wirkt, schlecht frisst oder sich auffällig verhält, sollten Sie nicht zögern, den Tierarzt früher zu kontaktieren.
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