Katze mit Bauchschmerzen – Symptome und Ursachen
Leidet Ihre Katze unter Bauchschmerzen, sind die begleitenden Symptome meist unspezifisch. Für Katzenbesitzer ist es daher schwierig, herauszufinden, ob es sich bei den Bauchschmerzen um eine kurzzeitige und harmlose Magenverstimmung oder doch um ein Anzeichen für eine schwerwiegende Erkrankung handelt. Lesen Sie hier, wie Sie erkennen, dass Ihre Samtpfote Bauchschmerzen hat, welche weiteren Symptome häufig auftreten und welche Erkrankungen und gesundheitlichen Probleme sich hinter den Schmerzen verbergen können.
Bauchschmerzen bei Katzen erkennen
Katzen haben ein Talent dafür, zu verbergen, dass es ihnen schlecht geht und sie leiden. Das hat evolutionäre Gründe: Als Katzen noch in der freien Wildbahn lebten, konnten sie es sich vor Fressfeinden nicht erlauben, Schwäche zu zeigen. Wenn uns Katzenbesitzern auffällt, dass etwas nicht stimmt, sind das Leid und die Schmerzen des Tiers daher meist bereits fortgeschritten.
Bauchschmerzen bei Katzen äußern sich häufig durch eine auffällige, gebeugte Körperhaltung: Betroffene Samtpfoten krümmen ihren Rücken und ziehen ihren Bauch ein. Auch wenn Sie Ihre Katze hochheben und dazu ihren Bauch berühren, gefällt ihr dies wahrscheinlich gar nicht. Aggressive Reaktionen auf Berührungen oder Annäherungsversuche können ebenfalls auf Schmerzen hindeuten und stellen demnach ein weiteres Warnzeichen dar. Aber auch nach anderen auffälligen Verhaltensänderungen sollten Sie Ausschau halten: Wenn Ihre Katze sich zum Beispiel häufiger als gewöhnlich zurückzieht, sich versteckt und müde oder gar auffällig inaktiv wirkt, deutet das unter Umständen daraufhin, dass sie sich unwohl fühlt und leidet.
Bauchschmerzen hängen in der Regel mit dem Magen zusammen. Nicht ungewöhnlich sind daher weitere Begleitsymptome wie Erbrechen, Durchfall oder Unregelmäßigkeiten beim Kotabsatz. Bauchschmerzen und Magenbeschwerden resultieren zudem häufig in vermindertem Appetit und einem langfristigen Gewichtsverlust der Katze. Auch bei ungewöhnlichen Geräuschen wie starkem Miauen, Knurren, Stöhnen oder Fauchen, insbesondere in zeitlichem Zusammenhang zum Fressen oder beim Stuhlgang, sollten Sie hellhörig werden.
Bemerken Sie ungewöhnliche Symptome, gilt immer: als Erstes einen Tierarzt aufsuchen. Beschwerden wie Erbrechen, Durchfall und das Verweigern von Futter können – unter anderem aufgrund des einhergehenden Flüssigkeitsverlusts – sehr schnell schwerwiegende Konsequenzen haben. Der Tierarzt sollte so früh wie möglich über die Symptome informiert werden, um eine Diagnose stellen und Ihrem Kätzchen rechtzeitig helfen zu können.
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Ursachen für Bauchschmerzen bei Katzen
Scheint Ihre Katze unter Bauchschmerzen zu leiden und treten womöglich noch weitere der oben genannten Symptome auf, können verschiedenste Ursachen zugrunde liegen. Folgende Auslöser kommen bei Bauchschmerzen unter anderem infrage
- Fressverhalten
- Vergiftung
- Verschluckter Fremdkörper
- Verstopfung
- Futtermittelallergie
- Verletzung
- Entzündung der Magenschleimhaut
- Magen-Darm-Infekt
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
Fressverhalten, Vergiftung oder Fremdkörper
Eine simple und relativ harmlose Erklärung für die Bauchschmerzen Ihrer Katze könnte ihr vorangegangenes Fressverhalten sein. Da Katzen nur über einen recht kleinen Magen verfügen, sollten sie im Idealfall über den Tag verteilt mehrere kleine Portionen zu sich nehmen. Haben sie jedoch zu viel Futter auf einmal schnell heruntergeschlungen, kann dies den kleinen Magen überlasten und für Bauchschmerzen sorgen. Auch zu kaltes Futter schlägt Katzen auf den Magen: Bewahren Sie das Katzenfutter im Kühlschrank oder in einem kalten Vorraum auf, sollten Sie es vor der Fütterung auf Zimmertemperatur aufwärmen und nur in kleinen Portionen anreichen.
Insbesondere bei Freigängern, aber auch bei Wohnungskatzen kann es außerdem zu Vergiftungen kommen, die mit Bauchschmerzen einhergehen. Neben Reinigungsmitteln, Metallen oder verdorbenem Futter sind auch bestimmte Zimmerpflanzen oder Lebensmittel wie rohe Kartoffeln oder Lauch giftig für Katzen. Geben Sie also besonders darauf acht, zu welchen Dingen Ihre Katze im Haus und im Garten unbeaufsichtigt Zugang hat. Je nach Art und Schwere der Vergiftung treten häufig Erbrechen, Durchfall, Zittern, Atembeschwerden und sogar Bewusstlosigkeit auf. Im Notfall sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen.
Ebenso kann es sein, dass Ihre Katze einen Fremdkörper verschluckt hat. Sei es ein Stückchen Schnur, eine Münze, ein Stein oder ein Gummiband – Kleinteile finden sich drinnen wie draußen überall und können von neugierigen Vierbeinern in Windeseile heruntergeschluckt werden. Im Magen sorgt der Eindringling dann für Reizungen, Verletzungen und Bauchschmerzen – bevor er später womöglich auch noch im Verdauungstrakt großen Schaden anrichtet.
Beobachten Sie, wie Ihre Samtpfote einen Fremdkörper verschluckt, sollten Sie daher nicht darauf warten, dass dieser von selbst ausgeschieden wird, sondern einen Tierarzt zurate ziehen. Im Zweifelsfall ist es besser, den Fremdkörper durch den Arzt entfernen zu lassen, bevor Ihre Katze zum Beispiel innere Verletzungen erleidet oder das Objekt an ungünstiger Stelle stecken bleibt.
Verstopfung
Bei einer Verstopfung, auch Konstipation genannt, handelt es sich im eigentlichen Sinn um ein weiteres Symptom – dieses geht jedoch in den meisten Fällen mit Bauchschmerzen einher. Eine Verstopfung kann eine der Folgen eines verschluckten Fremdkörpers sein: Bleibt dieser im Darm stecken, kann Ihre Katze nur noch wenig bis keinen Kot mehr absetzen. Auch Übergewicht, eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme, Darmerkrankungen, Stress oder Medikamente können eine Verstopfung begünstigen und verursachen. Betroffene Katzen versuchen häufig sehr angestrengt, den Stuhlgang durch Pressen herbeizuführen. Dabei setzen sie deutlich weniger und meist sehr harten und trockenen bis hin zu gar keinem Kot mehr ab und leiden unter Bauchschmerzen. Des Weiteren kommen häufig Appetitlosigkeit, Erbrechen und Abgeschlagenheit hinzu.
Die ersten Anzeichen einer Verstopfung sollten Sie sehr ernst nehmen: Zum einen kann eine unbehandelte Verstopfung sich immer weiter verschlimmern und zu einem Darmverschluss und einer nachhaltigen Schädigung des Darmtraktes führen. Zum anderen droht sehr schnell die Gefahr einer Austrocknung. Der Weg zum Tierarzt kann Ihnen also die Sorgen nehmen und Ihrem Liebling schnell und zuverlässig helfen.
Futtermittelallergie
Reagiert Ihre Katze auf einen Bestandteil ihrer Nahrung allergisch oder liegt eine Unverträglichkeit vor, kann diese ebenfalls Bauchschmerzen verursachen. Zusätzlich auftretende Begleitsymptome umfassen Erbrechen, Durchfall und weitere Verdauungsbeschwerden, Hautreizungen, Fellprobleme, Atembeschwerden sowie in starken Fällen auch auffällige Wesensveränderungen.
Wie Sie erkennen können, ob Ihre Samtpfote an einer Allergie oder Unverträglichkeit leidet und wie Sie diese behandeln können, erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Thema Futtermittelallergie.
Verletzung
Auch eine innere oder äußere Verletzung im Bauchraum kann Bauchschmerzen bei einer Katze verursachen – sei es, weil Ihre Katze einen Fremdkörper verschluckt oder sich bei einem Revierkampf oder einem Sturz verletzt hat. Äußere Wunden können Sie womöglich schon mit dem bloßen Auge oder durch Abtasten – sofern Ihre Katze Berührungen zulässt – entdecken. Innere Verletzungen sind dagegen schwieriger zu bemerken. Mögliche Anzeichen könnten Blut in Kot, Maul oder Erbrochenem sowie aufgrund des Blutverlusts blasse bis gelbliche Schleimhäute sein. Da sich die Auswirkungen erst spät zeigen, eine Verletzung jedoch lebensgefährlich sein kann, lautet der Rat wie immer: Suchen Sie im Falle von Bauchschmerzen oder anderen ungewöhnlichen Symptomen einen Tierarzt auf.
Entzündung der Magenschleimhaut
Die Bauchschmerzen Ihrer Katze können auch von einer Entzündung der Magenschleimhaut – Gastritis genannt – herrühren. Die Magenschleimhaut schützt die Magenwand der Katzen vor der Magensäure, die zur Zersetzung des Futters nötig ist. Verdorbenes Futter, eine Allergie, Verletzungen, Tumorerkrankungen oder starke Medikamente können unter anderem dazu führen, dass die Magenschleimhaut geschwächt oder beschädigt wird und sich entzündet. Starke Bauchschmerzen sowie Erbrechen von Futterresten, Blut und Schleim, aber auch Appetitlosigkeit und Schläfrigkeit sind die Folge. Eine akute und leichte Gastritis kann gegebenenfalls mit Schonkost erfolgreich behandelt werden. Einer chronischen Gastritis hingegen können Sie mit Medikamenten vom Tierarzt entgegenwirken.
Magen-Darm-Infekt
Ähnliche Symptome wie bei einer Gastritis treten bei einem Magen-Darm-Infekt auf: Neben Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Abgeschlagenheit und einem allgemeinen Unwohlsein kann auch Fieber hinzukommen. Welche Auslöser für einen Magen-Darm-Infekt infrage kommen und wie Sie Ihr erkranktes Kätzchen am besten behandeln, erfahren Sie im Ratgeber zum Thema.
Bauchspeicheldrüsenentzündung
Bauchschmerzen beeinträchtigen Katzen auch im Zusammenhang mit einer Pankreatitis, einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Ähnlich wie bei einem Magen-Darm-Infekt verursacht eine Pankreatitis darüber hinaus Erbrechen, Durchfall, Fieber sowie Blähungen, glanzloses Fell und im fortgeschrittenen Zustand eine Gelbfärbung der Augen und Schleimhäute.
Die Bauchspeicheldrüse ist wichtig für die Verdauung der Katze, da sie Enzyme bildet, die die Nahrungsbestandteile aufspalten können. Ohne diese Enzyme kann der Darm die zugeführte Nahrung nicht ausreichend verarbeiten. Ursachen für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung können eine fettreiche und unausgewogene Nahrung, Verletzungen, Infektionen sowie Erkrankungen wie Krebs oder Diabetes mellitus sein. Im akuten Zustand ist eine Pankreatitis mit geeigneter Schonkost und Medikamenten heilbar. Wird die Entzündung allerdings chronisch, kann die Bauchspeicheldrüse dauerhaften Schaden davontragen. Umso wichtiger ist es, bei den ersten Anzeichen einen Tierarzt hinzuzuziehen.
Behandlung von Bauchschmerzen bei Katzen
Die Behandlung von Bauchschmerzen bei Katzen muss immer an die zugrunde liegenden Ursachen angepasst sein. Der erste Schritt sollte bei Schmerzen daher immer der Besuch beim Tierarzt sein. Viele Erkrankungen und gesundheitliche Probleme können bei einer schnellen Diagnose gut behandelt und geheilt beziehungsweise gelöst werden.
Im Falle einer Futtermittelallergie können Sie zusätzlich Diätfutter mit reduzierten Inhaltsstoffen aus dem Fachhandel verfüttern.
Hängen die Bauchschmerzen mit dem Magen-Darm-Trakt der Katze zusammen, liegt ebenfalls eine Verbindung zum Katzenfutter nahe. Um Bauchschmerzen zu lindern und den Magen Ihrer Katze zu schonen, können Sie es mit Schonkost wie ungewürztem Reis, Kartoffelbrei oder schonend gegartem Geflügel versuchen. Auch Hausmittel wie Heilerde, Flohsamenschalen oder Amerikanische Ulmenrinde könnten gegebenenfalls bei Durchfall helfen.
Wichtig ist, dass das Futter möglichst fettarm und gleichzeitig nährstoffreich ist. Speziell für Katzen mit Magen-Darm-Beschwerden und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse entwickeltes Diätfutter wie die KATTOVIT Gastro-Reihe versorgt Ihre Samtpfote schonend mit wichtigen Elektrolyten und überzeugt dank des leckeren Geschmacks selbst skeptische Fellnasen.
Leidet Ihre Katze neben Bauchschmerzen unter Appetitlosigkeit, sollten Sie verstärkt darauf achten, dass sie wenigstens ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, um nicht auszutrocknen. Stellen Sie viel frisches Wasser bereit oder greifen Sie auf spezielle Katzen-Drinks zur Anregung des Trinkverhaltens und ausreichenden Flüssigkeitsaufnahme bei Magen-Darm-Problemen zurück.