Ihre Katze leidet an Durchfall und/oder Verdauungsbeschwerden? Je nach Begleiterscheinungen können verschiedene Ursachen dahinterstecken. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, welche Auslöser es für Durchfall bei Katzen gibt, anhand welcher Symptome Sie diesen erkennen und wie Sie Ihrer Katze helfen und sie behandeln können.
Ursachen für Durchfall bei Katzen
Durchfall bei einer Katze deutet daraufhin, dass mit der Verdauung des Tiers etwas nicht in Ordnung ist. Die Gründe für Durchfall können jedoch sehr unterschiedlich sein.
- Wie beim Menschen kann sich Stress negativ auf die Verdauung auswirken und als Auslöser für den Durchfall Ihrer Katze in Frage kommen. Vor allem durch die Veränderung gewohnter Umstände empfinden Katzen Stress. Wenn Ihre Katze in letzter Zeit einen Umzug, neue oder umgestellte Möbel, fremde Menschen, ein neues Partnertier oder veränderte Futterzeiten oder -orte erlebt hat, könnte dies bereits eine Ursache für den Durchfall sein.
- Darüber hinaus kann Durchfall auch auf einen Parasiten-Befall der Katze hindeuten. Parasiten, wie beispielsweise Würmer oder Giardien, lösen bei Katzen häufig Durchfall und Erbrechen aus, können aber gut mit entsprechenden Medikamenten wie einer Wurmkur oder giardienwirksamen Medikamenten behandelt werden.
- Mit der Ernährung der Katze in Zusammenhang stehende Faktoren sind die häufigsten Ursachen für Durchfall. Zum einen kann eine Katze mit Durchfall reagieren, wenn sie etwas Unverträgliches wie Reinigungsmittel, Zimmerpflanzen oder Müllreste zu sich genommen hat. Hierbei kann es sich sogar um eine Vergiftung handeln, die der Tierarzt behandeln muss. Ferner kann eine Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit zugrunde liegen. Ist die Katze gegen einen Inhaltsstoff der Nahrung allergisch/unverträglich, hat dies eine Abwehrreaktion des Körpers zur Folge und äußert sich zum Beispiel in Form von Durchfall. Ein Tierarzt kann mit einer Ausschlussdiät (Monoprotein, ausschließliche Fütterung über 10-12 Wochen) feststellen, ob eine Unverträglichkeit vorliegt und eine Futterumstellung empfehlen. Da bei einer Futtermittelunverträglichkeit keine Reaktion des Abwehrsystems erfolgt schließt ein negativer Allergietest eine Futtermittelunverträglichkeit nicht aus.
- Ein zu abrupter Wechsel des Futters löst bei manchen Katzen ebenfalls Durchfall aus. Haben Sie vor Kurzem begonnen, Ihrer Katze ein anderes Futter zu geben, kann somit auch diese Umstellung hinter dem Durchfall stecken. Bei Futterwechseln empfiehlt sich das neue Futter über 5-7 Tage in langsam steigender Menge zuzufüttern.
Können die genannten Ursachen ausgeschlossen werden, kommen noch bestimmte Erkrankungen als Auslöser von Durchfall bei Katzen in Frage. Im besten Fall handelt es sich um eine Infektion des Magen-Darm-Traktes (Bakterien oder Viren). Aber auch eine ernsthafte Krankheit, beispielsweise der Schilddrüse, Leber oder Bauchspeicheldrüse, kann Durchfall auslösen und sollte von einem Tierarzt näher untersucht werden.
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So erkennen Sie Durchfall bei Ihrer Katze
Nicht immer ist das Symptom Durchfall bei einer Katze so leicht zu erkennen. Besonders bei Freigängern, die ihr Geschäft außerhalb der eigenen vier Wände verrichten, kann es passieren, dass ihr Leiden länger unentdeckt bleibt. Anzeichen, die auf Durchfall und ein übergreifendes Problem hindeuten, sind weitere Symptome wie Erbrechen, Ermattung und Müdigkeit, Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit. Auch plötzliche Verhaltensänderungen wie eine ungewöhnliche Anhänglichkeit oder ein vermehrtes Zurückziehen können auf Beschwerden hindeuten.
Das aufschlussreichste Indiz für Durchfall ist eine veränderte Beschaffenheit des Kots. Verrichtet die Katze das Geschäft in der Wohnung, sollte dies im Blick behalten werden. Ist die Konsistenz des Kots verändert und dieser breiig, schleimig, wässrig oder ungewöhnlich verfärbt, liegt Durchfall oder eine andere Erkrankung des Darms der Katze vor. Hat sich der Geruch des Kots Ihrer Katze verändert oder stinkt der Kot ungewöhnlich stark, kann ebenfalls Durchfall vorliegen. Auch wenn die Katze sehr häufigen Stuhlgang hat und sich überwiegend in der Nähe der Katzentoilette aufhält, sollten Sie wachsam sein. Bei Freigängern kann sich Durchfall auch darin äußern, dass diese ungewöhnlich schnell und häufig nach draußen gehen.
Durchfall bei einer Katze: Wann sollten Sie zum Tierarzt?
Wenn Sie entdecken, dass Ihre Katze Durchfall hat, sollten Sie sie zunächst genau beobachten, um etwaige Ursachen herauszufinden. Bleibt es bei einem einmaligen Vorkommnis des flüssigeren Stuhls und Ihre Katze verhält sich ansonsten normal und unauffällig, steckt womöglich nur eine kleine Unverträglichkeit dahinter. Hält der Durchfall aber länger als 24 Stunden an oder kommen weitere Symptome hinzu, sollten Sie einen Tierarzt konsultieren. Tritt der Durchfall in Kombination mit Erbrechen, Gewichtsverlust, Müdigkeit und auffälligen Verhaltensänderungen auf und trinkt oder frisst Ihre Katze nicht mehr, besteht sehr wahrscheinlich Behandlungsbedarf und eine Untersuchung durch den Veterinär sowie die Gabe von Medikamenten ist notwendig. Ist der Kot Ihrer Katze rot oder schwarz verfärbt, könnte dies auf Blut im Stuhl hindeuten. Bei blutigem Durchfall sollten Sie Ihre Katze umgehend einem Arzt vorstellen. Bringen Sie wenn möglich bei Durchfall immer eine Kotprobe zum Tierarzt mit, damit dieser genau untersuchen kann, was der Grund für die Magen-Darm-Probleme Ihrer Samtpfote ist.
Hält der Durchfall Ihrer Katze mehrere Wochen an oder tritt nach zwischenzeitlicher Besserung immer wieder auf, handelt es sich um chronischen Durchfall. Das Tückische daran ist, dass chronischer Durchfall sehr schwierig zu erkennen ist. Wichtig zu wissen ist, dass Durchfall bereits bei einer geringfügigen Veränderung des Kots, beispielsweise einer breiigeren Konsistenz, vorliegt. Diese bleibt oft lange unentdeckt, auch weil die Katze meist normal frisst und keine weiteren Anzeichen auf Beschwerden gibt. Besonders bei Freigängern, deren Kot Sie nicht im Auge haben, äußert sich chronischer Durchfall daher oft erst nach längerer Zeit in erkennbarem Gewichtsverlust der Katze trotz eines normalen Fressverhaltens. Bei chronischem Durchfall ist auf jeden Fall eine sorgfältige Untersuchung durch den Tierarzt erforderlich, um eine verlässliche Diagnose zu stellen und die Ursache für den Durchfall zu ermitteln.
In jedem Fall gilt, dass Sie besonders wachsam sein sollten, wenn Ihre Katze Durchfall hat. Auch wenn das Tier ansonsten unauffällig wirkt, ist Durchfall keine Lappalie, sondern sorgt dafür, dass Ihre Katze viel Flüssigkeit und wertvolle Elektrolyte verliert. Um dem Flüssigkeitsverlust und der Austrocknung entgegenzuwirken, geben Sie Ihrer Katze häufiger als sonst frisches Wasser zu trinken und achten Sie darauf, dass sie dies auch zu sich nimmt und nicht weiter austrocknet.
So helfen Sie Ihrer Katze bei Durchfall
Um Ihrer Katze bei Durchfall zu helfen, sollten Sie versuchen, die Ursachen des Durchfalls zu ermitteln und ihnen entgegenzuwirken. War Ihre Katze in letzter Zeit Stress ausgesetzt, eliminieren Sie die Stressquellen so gut wie möglich. Machen Sie große Veränderungen, wenn möglich, rückgängig und geben Sie Ihrer Katze ausreichend Zeit und Rückzugsorte, um sich anzupassen.
Haben Sie vor Kurzem eine abrupte Änderung des Futters vorgenommen? Dieser Wechsel war womöglich zu schnell für Ihre Katze. Gewöhnen Sie Ihr Tier besser in kleinen Schritten an das neue Futter. Wenn drinnen oder draußen eine Vergiftung der Katze (auch an Pflanzen in Haus oder Garten denken) in Frage kommt, sollten Sie mögliche Gefahrenquellen schnellstmöglich identifizieren und außer Reichweite der Katze bringen. Suchen Sie zudem einen Tierarzt auf.
Generell ist es ratsam, Freigänger im Falle von Durchfall erst einmal nicht mehr nach draußen zu lassen, sondern zur Beobachtung im Haus zu behalten. Erstens ist so ausgeschlossen, dass die Katze im Freien erneut etwas Unverträgliches isst, und zweitens haben Sie den Gesundheitszustand Ihres Tiers so jederzeit im Blick, können für passende Nahrung und ausreichend Trinken sorgen und im Ernstfall schnell einen Tierarzt aufsuchen.
Unabhängig von den Ursachen des Durchfalls der Katze: Versorgen Sie diese von nun an am besten mit Schonkost, um den Darm nicht weiter zu belasten, das Tier aber trotzdem mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Schonkost sollte leicht verdaulich sein und daher einen niedrigen Fettgehalt aufweisen. Geeignet sind beispielsweise schonend gegartes Hühnchen oder Pute, ungewürzter Reis oder Kartoffelbrei. Darüber hinaus können Sie dem Futter auch Hausmittel wie Heilerde, Flohsamenschalen oder Amerikanische Ulmenrinde beimengen, um Ihrer Katze bei Durchfall zu helfen. Die Nutzung von Hausmitteln sollte jedoch wohl dosiert und am besten im Vorhinein mit Ihrem Tierarzt abgesprochen sein. Im Fachhandel finden Sie auch speziell für Katzen mit Verdauungsproblemen entwickeltes Diätfutter und Schonkost für Katzen mit Futtermittelunverträglichkeit, um die Magen-Darm-Probleme Ihrer Katze zu beheben, eine gesunde Verdauung zu fördern und sie mit ausgewählten und schonenden Inhaltsstoffen zu unterstützen. Diese sind sowohl als Nassfutter als auch als Trockenfutter erhältlich.