Der Stuhlgang von Katzen wird wohl eher selten thematisiert – tatsächlich gibt der Kotabsatz Ihrer Katze aber wichtigen Aufschluss über deren Gesundheit und Wohlbefinden. Was häufiger Stuhlgang bei Ihrer Katze zu bedeuten hat und wie Sie anhand des Kots erkennen können, ob es Ihrem Liebling gut geht, erfahren Sie hier.
Wann ist der Stuhlgang zu häufig?
Die Häufigkeit des Stuhlgangs kann von Tier zu Tier unterschiedlich sein. In der Regel verrichten Katzen ihr Geschäft ein bis zweimal am Tag mit einem Abstand von höchstens 36 Stunden. Das Wichtige dabei ist, dass der Stuhlgang der Katze regelmäßig stattfindet und nicht beispielsweise an einem Tag gar nicht, dafür aber am nächsten Tag mehrmals.
Um herauszufinden, ob der Stuhlgang Ihrer Samtpfote im normalen Bereich liegt, sollten Sie sie über einen längeren Zeitraum beobachten und ihre Routinen kennenlernen. Normalerweise beträgt die Zeit von der Futteraufnahme bis zum Stuhlgang bei Katzen zwischen 12 und 24 Stunden. Nutzt Ihre Katze die Katzentoilette öfter als zweimal pro Tag, liegt ein häufiger Stuhlgang vor. Häufiger Stuhlgang kann ein Anzeichen für gesundheitliche Probleme der Katze sein. Um den Ursachen auf den Grund zu gehen, sollten Sie nicht nur die Häufigkeit des Stuhlgangs, sondern auch die Beschaffenheit des Kots näher betrachten.
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Gesunder Kotabsatz der Katze
Farbe, Konsistenz, Menge, Geruch und Beschaffenheit des Kots einer Katze lassen Rückschlüsse auf ihre Gesundheit zu. Normalerweise ist der Kot einer Katze braun und von fester, aber nicht zu harter Konsistenz. Ist der Stuhl sehr weich bis flüssig und wird häufiger abgesetzt, liegt Durchfall vor. Die Menge des Kots hängt von der Größe der Katze und ihrer Futtermenge ab. Auch hier gilt, dass Sie bei Unregelmäßigkeiten aufmerksam werden sollten, beispielsweise wenn die Menge des Kotabsatzes von Tag zu Tag stark variiert.
Der Kot hat in der Regel einen Durchmesser von circa 1,5 bis 2 Zentimeter und ist länglich geformt. Ist der Kotabsatz kleiner, größer oder tritt in ungewöhnlichen Formen wie kleinen, runden Kugeln auf, könnten verschiedene Erkrankungen der auch Dehydrierung dahinterstecken.
Achten Sie auch auf den Geruch des Kots: Selbstverständlich zeichnen sich die Hinterlassenschaften Ihrer Katze in der Katzentoilette nicht durch einen angenehmen Geruch aus. Dies liegt zum Teil auch am Futter der Katzen, das sehr reich an Proteinen ist, die die Tiere benötigen. Verändert sich der Geruch jedoch plötzlich stark oder stinkt der Kot ungewöhnlich unangenehm, sollten Sie ebenfalls die Ursachen abklären lassen. Ein Grund für den schlechten Geruch des Kots kann zum Beispiel sein, dass im Futter nur sehr minderwertige Proteine enthalten sind.
Was die Farbe des Kots über Ihre Katze verrät
Neben Konsistenz und Geruch sagt auch die Farbe des Kots viel über Ihre Katze aus. Üblicherweise ist der Kot gesunder Katzen braun gefärbt. Nehmen Sie jedoch eine Veränderung der Farbe wahr und gestaltet diese sich sogar in auffälligen Nuancen, könnte etwas mit der Verdauung Ihres Stubentigers nicht stimmen. Folgende Farben können Ihnen Einiges über die Gesundheit Ihrer Katze verraten:
- Grau: Grauer oder lehmfarbener Kot deutet bei einer Katze auf Probleme mit der Bauchspeicheldrüse hin. Dies kann zum Beispiel eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) sein, die oft in Kombination mit Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen und Apathie auftritt. Bei einer Pankreatitis kann zudem ein Zusammenhang mit anderen Erkrankungen wie Diabetes, Niereninsuffizienz und Darmerkrankungen bestehen.
- Rot: Rot gefärbter Kot ist ein deutliches Zeichen für Blutungen, vor allem im unteren Verdauungstrakt. Entdecken Sie Blut im Stuhl Ihrer Katze oder ist dieser rot verfärbt, suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf.
- Schwarz: Auch bei schwarzem Kot sollten die Alarmglocken schrillen. Schwarzer Kot deutet auf Blutungen im oberen Verdauungstrakt hin, beispielsweise im Zusammenhang mit Magenblutungen oder einem Tumor. Auch in diesem Fall sollten Sie schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen.
- Gelb: Scheidet Ihre Katze gelben oder sehr blassen Kot aus, kann dies verschiedene Ursachen haben. Es könnten Erkrankungen der Gallenblase, Leber oder Bauchspeicheldrüse, aber auch eine laufende Antibiotikagabe dahinterstecken. Die Katze sollte umgehend vom Tierarzt untersucht werden. Eine blasse Farbe des Kots kann zum anderen auch durch einen zu hohen Getreideanteil im Futter verursacht werden.
Generell gilt, dass Sie bei einer veränderten Farbe des Kots Ihrer Katze umgehend einen Tierarzt aufsuchen sollten, um eine Diagnose zu stellen. Auch eine veränderte Konsistenz des Kots, wie zum Beispiel Durchfall, wird am besten von einem Tierarzt untersucht. Nehmen Sie zur Untersuchung eine Kotprobe Ihrer Katze mit möglichst wenig Katzenstreubeimengung mit.
Durchfall
Durchfall ist bei Katzen meist nur schwer festzustellen und wird anfangs oft übersehen – insbesondere bei Freigängern. Im Allgemeinen kann zwischen Dickdarmdurchfall und Dünndarmdurchfall unterschieden werden. Der etwas auffälligere Dünndarmdurchfall äußert sich in dünnem und wässrigem Stuhl, den die Katze häufiger als gewöhnlich absetzt. Dickdarmdurchfall hat dagegen eine weiche Konsistenz, ist aber nicht wässrig. Schon bei geringfügig weicherem Kot als gewohnt kann bei Ihrer Katze daher Durchfall und somit ein größeres Problem vorliegen.
Häufig treten zusammen mit Durchfall noch weitere Symptome wie Erbrechen, Appetitlosigkeit und Müdigkeit auf. Durch den Durchfall verliert Ihre Katze in kurzer Zeit viel Flüssigkeit und wertvolle Elektrolyte. Aus diesem Grund sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen, wenn der Durchfall häufiger vorkommt und länger als 24 Stunden anhält.
Ursachen für eine Veränderung des Kots
Die Ursachen, die hinter häufigem Stuhlgang, einer veränderten Konsistenz und Farbe des Kots sowie Symptomen wie Durchfall stecken können, sind vielfältig und sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden:
- Futter: Katzen haben eine sehr sensible Verdauung und ihre Ernährung steht selbstverständlich in engem Zusammenhang mit ihrem Stuhlgang. Grund für eine Veränderung des Kots und beispielsweise Durchfall kann bereits eine zu abrupte Änderung des Katzenfutters sein, auf die die Katze empfindlich reagiert. Eine Futterumstellung sollte deshalb immer schonend und langsam durchgeführt werden. Darüber hinaus ist es möglich, dass Ihr Stubentiger eine Unverträglichkeit oder sogar eine Allergie gegen einen Inhaltsstoff des Futters hat, wodurch die Verdauung in Aufruhr gerät. Eine Futtermittelunverträglichkeit kann häufig auch Auslöser für einen sehr üblen Geruch des Kots sein. Idealerweise sollte das Futter hochwertige Proteine und ausreichend Nährstoffe enthalten und in mehreren kleinen Portionen am Tag gefüttert werden.
- Stress: Ist Ihre Katze aufgrund einer Veränderung wie eines Umzugs, neuer Möbel oder eines neuen Mitbewohners gestresst, kann dies ebenfalls ihre Verdauung beeinträchtigen. Hat sich in letzter Zeit das gewohnte Leben Ihrer Samtpfote geändert und können Sie keine weiteren Symptome feststellen, sollten Sie diese Ursache in Betracht ziehen. Bieten Sie Ihrer Katze ausreichend Rückzugsmöglichkeiten und versuchen Sie, Veränderungen so gering wie möglich zu halten.
- Vergiftung: Mitunter kann es vorkommen, dass eine Katze in der Wohnung oder auch außerhalb etwas Giftiges wie Düngemittel, Schädlingsbekämpfungsmittel, Reinigungsmittel oder bestimmte Pflanzen zu sich nimmt. Die Folge einer Vergiftung sind oft Durchfall, Unwohlsein, Erbrechen und eine Veränderung des Stuhlgangs. Stellen Sie sicher, dass Ihre Katze keinen Zugang zu giftigen Zimmerpflanzen oder Flüssigkeiten hat und suchen Sie bei entsprechenden Symptomen einen Tierarzt auf.
- Parasiten: Ein Befall mit Parasiten wie Würmern oder Giardien äußert sich ebenfalls durch Verdauungsbeschwerden und einen veränderten Stuhl. Lange Stränge im Kot Ihrer Katze können auf einen Befall mit Spulwürmern hindeuten. Bei kleinen, hellen Punkten im Kot oder im Fell um den After, die an Reiskörner erinnern, könnte es sich um die Eier von Bandwürmern handeln. Besuchen Sie zur Behandlung am besten einen Tierarzt und bringen Sie eine Kotprobe mit, damit der Arzt feststellen kann, unter welchen Parasiten Ihre Katze leidet.
- Darmentzündung: Eine akute oder sogar chronische Entzündung des Darms führt bei Katzen zu Durchfall, Erbrechen, Bauchkrämpfen und schleimigem oder sogar blutigem Stuhl. Diese Symptome können Ihrem Stubentiger schnell gefährlich werden und zum Verlust wertvoller Nährstoffe führen, sodass die Behandlung beim Tierarzt unerlässlich ist.
- Darmkrebs: Durchfall, Blut im Kot, Verstopfung, Schmerzen beim Stuhlgang und häufiges Erbrechen können Anzeichen für Darmkrebs und einen Tumor im Darm der Katze sein. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto bessere Chancen hat Ihr Liebling, behandelt zu werden. Auch aus diesem Grund ist es sehr wichtig, bei einer Veränderung des Stuhlgangs Ihrer Katze die Ursachen abklären zu lassen.
Diagnose beim Tierarzt
Die Ursachen für häufigen oder veränderten Stuhlgang bei Katzen sind vielfältig – in den meisten Fällen steckt allerdings eine ernst zu nehmende Beeinträchtigung oder Erkrankung dahinter. Bemerken Sie also anhaltende oder wiederkehrende Verdauungsbeschwerden Ihrer Katze, ist ein Besuch beim Tierarzt nötig. Bringen Sie wenn möglich eine Kotprobe mit, um die Diagnose zu erleichtern. Der Tierarzt wird Ihre Katze eingehend untersuchen und bei Bedarf eine Koloskopie (Darmspiegelung) durchführen. Neben der möglichen Verschreibung von Medikamenten kann Ihr Tierarzt auch eine Futterumstellung und auf die Bedürfnisse Ihrer Katze angepasstes Katzenfutter empfehlen.
Spezialfutter für Katzen
Je nach Ursache für die Verdauungsprobleme Ihrer Samtpfote kann Spezialfutter dabei helfen, wertvolle Nährstoffe zuzufüttern und die Katze aufzupäppeln. Leidet Ihre Katze unter einer Futtermittelunverträglichkeit oder -allergie, ist hypoallergene Schonkost ideal, um die Ernährung Ihrer Samtpfote sicherzustellen. Für Katzen mit sensiblen Mägen oder chronischen Darmerkrankungen eignet sich leicht verdauliches und fettarmes Diätfutter. Ist Ihre Katze aufgrund der Verdauungsbeschwerden und möglicher Erkrankungen untergewichtig oder muss nach einer Operation wieder aufgepäppelt werden, unterstützen speziell entwickelte Aufbaukuren sie dabei, mit nur wenig Futter ausreichend Nährstoffe und Kalorien aufzunehmen.