Katze hat die Nase verstopft
Hat Ihre Katze die Nase verstopft, Schwierigkeiten beim Atmen und niest häufig? Neben einer harmlosen Erkältung oder einem Fremdkörper in der Nase können auch schwerwiegendere Erkrankungen für die Atemprobleme verantwortlich sein. Erfahren Sie hier, wie Sie eine verstopfte Nase bei Ihrer Katze erkennen, welche Ursachen infrage kommen und wie Sie Ihrem Liebling helfen und dafür sorgen können, dass die Katzennase schnell wieder frei wird.
Eine verstopfte Katzennase erkennen
Ist die Nase Ihrer Katze verstopft, erkennen Sie dies meist an einem oder mehreren dieser Symptome:
- Häufiges Niesen
- Atembeschwerden
- Hecheln
- Nasenausfluss
- Äußere Verkrustungen
- Appetitlosigkeit
[Aufbaukur+Sensitive]
Da Katzen sich nicht wie wir Menschen die Nase putzen können, besteht bei ihnen nur durch Niesen die Möglichkeit, Nasensekret oder Fremdkörper aus den Nasenhöhlen heraus zu befördern. Leidet Ihre Katze unter einer verstopften Nase, werden Sie also bemerken, dass sie sehr häufig niest.
Da die Nasenhöhlen von etwas verstopft werden, leiden betroffene Tiere meist auch unter Atembeschwerden. Diese können sich zum Beispiel in ungewöhnlichen Geräuschen beim Ein- und Ausatmen, einer erhöhten Atemfrequenz und vermehrtem Hecheln zur Luftaufnahme durch das Maul äußern.
Üblicherweise liegt die Atemfrequenz von Katzen bei 20 bis 30 Atemzügen pro Minute. Bei mehr als 35 bis 40 Atemzügen oder sichtbar schwerem Atmen Ihres Stubentigers sollten Sie aufmerksam werden. Mitunter signalisieren die Tiere ihren Lufthunger auch durch ihre Körperhaltung mit nach vorn durchgestreckten Vorderbeinen, einem gedehnten Hals und einem geöffneten Maul. Unabhängig vom Auslöser wird eine akute Atemnot schnell gefährlich und sollte sofort vom Tierarzt untersucht werden.
Eine verstopfte Nase geht in vielen Fällen – insbesondere bei Erkältungskrankheiten – auch mit Nasenausfluss einher. Dieser ist für gewöhnlich klar, liegt jedoch eine gelbliche oder weiße Färbung des Ausflusses vor, könnte ein Infekt mit viralen oder bakteriellen Erregern zugrunde liegen. Auch bei blutigem Ausfluss sollten Sie am besten einen Tierarzt aufsuchen.
Aufgrund der verstopften Nasenhöhlen bei eventuellem Nasenausfluss bilden sich häufig Verkrustungen rund um die Nasenlöcher. Wenn Sie diese bemerken, sollten Sie Ihrer Samtpfote helfen und den angetrockneten Ausfluss vorsichtig mit einem feuchten Taschentuch entfernen. Handelt es sich jedoch um eine verkrustete Wunde, sollten Sie diese nicht berühren und gegebenenfalls einen Tierarzt besuchen.
Ein weiteres Indiz für eine verstopfte Nase ist Appetitlosigkeit. Aufgrund der Atemprobleme ist auch der Geruchssinn Ihrer Katze eingeschränkt. Diesen nutzt sie jedoch, um festzustellen, dass ihre Nahrung genießbar und schmackhaft ist. Kann sie ihr Futter nicht mehr ausreichend riechen, ist es möglich, dass sie es sicherheitshalber verschmäht. Damit die Gesundheit Ihres Lieblings durch die Futterverweigerung nicht in Mitleidenschaft gezogen wird, sollten Sie darauf achten, dass sie zumindest ausreichend trinkt. Um den Geruch des Futters zu intensivieren und es Ihrer verschnupften Katze doch wieder schmackhaft zu machen, könnten Sie es vor dem Servieren erwärmen.
Wichtig: Appetitlosigkeit kann viele ernstzunehmende Auslöser haben. Erkennen Sie keine weiteren Anzeichen einer verstopften Nase, sollten Sie andere Erkrankungen als Ursache in Erwägung ziehen und im Zweifelsfall immer einen Tierarzt um Rat fragen.
Ursachen für die verstopfte Nase einer Katze
Als Ursache für die verstopfte Nase einer Katze kommt eine lange Liste an Beschwerden und Erkrankungen infrage, beispielsweise:
- Fremdkörper
- Erkältung
- Katzenschnupfen
- Zahnerkrankungen
- Pilzerkrankung der Nase
- Tumor
- Herzleiden
- Probleme in der Lunge
- Allergie
Fremdkörper in der Nase
Die simpelste Erklärung für eine verstopfte Nase ist die Verstopfung durch einen Fremdkörper. Dabei kann es sich beispielsweise um Schmutz, Futterreste oder eine Granne von Gras oder Getreide handeln, die Ihrem Freigänger auf einem Streifzug durch die Natur in die Nase geraten ist. Indem sie häufig niest, versucht die Katze, den Fremdkörper loszuwerden. Gelingt es dem Tier jedoch nicht, den Schmutz oder das fremde Objekt durch Niesen aus der Nase zu befördern, ist die Hilfe vom Tierarzt gefragt.
Erkältung
Ebenso können sich Katzen bei kaltem Wetter draußen oder kühler Zugluft in der Wohnung erkälten. Die typischen Symptome ähneln dabei denen von Menschen: Schnupfen, Niesen, Husten, eine laufende Nase und mitunter sogar Fieber können auftreten. Eine harmlose Erkältung sollte in der Regel innerhalb weniger Tage abklingen – ist dies nicht der Fall, steckt eventuell etwas Ernsthafteres hinter den Symptomen.
Katzenschnupfen
Das beste Beispiel für eine ernsthafte Krankheit ist der Katzenschnupfen – in der Fachsprache auch Katzenrhinitis genannt. Anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich beim Katzenschnupfen nicht um einen harmlosen Schnupfen, sondern einen gefährlichen Infekt der Atemwege und Schleimhäute, der sogar tödlich verlaufen kann. Katzenschnupfen kann sowohl von bakteriellen als auch von viralen Erregern ausgelöst werden – zum Beispiel dem felinen Herpesvirus (FHV) oder dem felinen Calicivirus (FCV). Die Krankheit ist höchst ansteckend, weshalb betroffene Katzen umgehend von ihren Artgenossen isoliert und gemeinsame Aufenthaltsorte gereinigt werden sollten.
Neben einer verstopften Nase äußert sich Katzenschnupfen unter anderem in Niesen, Husten, Nasenausfluss, Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit, Fieber, tränenden Augen und Schluckbeschwerden. Unbehandelt kann die Schleimhautentzündung chronisch werden und Augenprobleme sowie eine Lungenentzündung nach sich ziehen – und im schlimmsten Fall tödlich enden.
Eine Behandlung beim Tierarzt ist somit unerlässlich. Dieser kann je nach Auslöser der Erkrankung antivirale Medikamente oder Antibiotika verschreiben. Um eine Ansteckung oder zumindest einen schweren Verlauf nach Möglichkeit zu verhindern, empfiehlt es sich, Katzen bereits im Kittenalter gegen Katzenschnupfen impfen zu lassen. Die Impfung sollte danach in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden.
Pilzerkrankung der Nase
Eine Pilzinfektion der oberen Atemwege sorgt bei Katzen ebenfalls für Symptome einer verstopften Nase. Die Pilze befinden sich häufig in Vogelkot oder in der Erde und werden beim Einatmen von den Vierbeinern aufgenommen. Daher sorgen die Pilze zunächst in der Nase für Probleme, können sich aber auch schnell im Körper ausbreiten. Katzen, die ein schwaches Immunsystem haben – zum Beispiel aufgrund einer Krankheit wie Katzenaids – besitzen ein höheres Risiko, sich mit Pilzen zu infizieren.
Tumorerkrankung
Ein Tumor der Nasenhöhle trifft überwiegend ältere Katzen und verstopft die Nase. Meist ist dabei zunächst nur eine Nasenöffnung betroffen, was an einseitigem Ausfluss zu erkennen ist. Geräusche beim Atmen und zunehmende Atemnot sind ebenfalls Begleiterscheinungen. Je früher der Tumor erkannt und vom Tierarzt behandelt wird, desto besser.
Probleme in der Lunge
Auch zahlreiche Erkrankungen der Lunge können Atembeschwerden und eine verstopfte Nase verursachen. Dazu zählt ein Parasitenbefall mit Lungenwürmern, für den besonders Freigänger-Katzen anfällig sind. Durch das Fressen von Wirtstieren wie Vögeln und Mäusen oder das Trinken aus kontaminierten Pfützen gelangen die Wurmlarven in den Körper der Samtpfoten. Eine Behandlung beim Tierarzt und das regelmäßige Entwurmen der Katze sind hier sehr wichtig.
Ferner kann eine Katze auch eine Lungenentzündung bekommen, die unter anderem Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Fieber, Appetitlosigkeit und einen übelriechenden Atem mit sich bringt und beim Veterinär behandelt werden sollte.
In Folge eines viralen oder bakteriellen Infekts, eines Tumors oder einer Nierenerkrankung können die Tiere auch einen Pleuraerguss erleiden. Bei einem Pleuraerguss befindet sich Wasser in der Lunge. Atembeschwerden, Husten, Appetitlosigkeit und unnatürliche Körperhaltungen sind einige der Symptome. Die Flüssigkeit in der Lunge sollte so schnell wie möglich vom Tierarzt entfernt werden.
Allergie
Wie bei Menschen kann auch eine Allergie für eine verstopfte Nase und Atemprobleme von Katzen verantwortlich sein. Auslöser der allergischen Reaktion können verschiedenste Stoffe sein – beispielsweise Pollen, Staub, Katzenstreu oder Futtermittel. Weitere Symptome, die auf eine Allergie hindeuten, sind Schnupfen, geschwollene, tränende und rote Augen, Schwellungen und Ausschlag der Haut sowie bei einer Futtermittelallergie unter anderem Appetitlosigkeit, Durchfall und Erbrechen.
Überlegen Sie beim Verdacht auf eine Allergie, ob Sie kürzlich eine Veränderung vorgenommen haben, auf die Ihre Katze nun allergisch reagieren könnte. Das könnte zum Beispiel ein neues Waschmittel, Katzenstreu, oder Futter sein. Eine Futtermittelallergie kann sich aber auch schleichend entwickeln. Um den Auslöser der Allergie zu ermitteln und den Magen Ihres Lieblings zu schonen, sollten Sie mithilfe von hypoallergener Schonkost eine Ausschlussdiät durchführen.
Verstopfte Nase der Katze – was tun?
Leidet Ihre Katze unter einer verstopften Nase und langanhaltenden Atemwegsbeschwerden, sollten Sie in jedem Fall einen Tierarzt aufsuchen. Da als mögliche Ursachen zahlreiche Krankheiten und gesundheitliche Probleme infrage kommen, ist es sehr wichtig, dass der Arzt eine Diagnose stellt und schnell eine adäquate Behandlung beginnt. Je nach Krankheitsbild kann der Arzt zur Diagnose einen Abstrich nehmen oder eine Endoskopie durchführen.
Um Ansteckungen mit viralen oder bakteriellen Erregern oder einen Parasitenbefall zu verhindern, sollten Sie immer alle empfohlenen Impfungen, zum Beispiel gegen Katzenschnupfen, durchführen und Ihre Katze regelmäßig entwurmen.
Ist die verstopfte Nase auf einen harmlosen Schnupfen zurückzuführen, können Sie in Absprache mit dem Tierarzt versuchen, das Symptom zu lindern. Um die Nase freizubekommen, eignet sich beispielsweise Dampf. Dazu könnten Sie im Badezimmer die Dusche laufen lassen und mit Ihrer Katze einige Zeit im Raum verbringen. Alternativ gibt es auch für Katzen geeignete Inhalationslösungen. Damit die Inhalation sicher vonstattengeht, setzen Sie Ihre Fellnase am besten bei geschlossener Tür in ihre Transportbox. Davor können Sie dann eine Schüssel mit der Inhalationslösung stellen und ein Handtuch über Transportbox und Schüssel legen. Sprechen Sie dieses Vorgehen immer mit Ihrem Veterinär ab und behalten Sie Ihre Katze währenddessen stets im Auge.
Wichtig: Medizinprodukte und Hausmittel, die für Menschen bei Erkältungen und verstopfter Nase empfohlen sind, sollten Sie niemals für Tiere verwenden. Diese könnten giftig und schädlich für die Vierbeiner sein. Holen Sie sich stattdessen stets Rat beim Tierarzt und nutzen Sie nur Produkte, die für Katzen geeignet sind.