Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen?
- Ursachen und Risikofaktoren der Hyperthyreose
- Symptome und Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion
- Diagnose und Untersuchung beim Tierarzt
- Behandlungsmöglichkeiten bei Schilddrüsenüberfunktion
- Ernährung und Pflege betroffener Katzen
- FAQ
Was ist eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen?
Die Schilddrüsenüberfunktion, auch Hyperthyreose genannt, ist eine der häufigsten hormonellen Erkrankungen bei älteren Katzen. Dabei produziert die Schilddrüse – ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ im Halsbereich – zu viele Schilddrüsenhormone. Diese Hormone, vor allem Thyroxin (T4), beeinflussen fast alle Stoffwechselvorgänge im Körper.
Bei einer Überproduktion laufen viele Prozesse im Körper der Katze zu schnell ab: Der Stoffwechsel beschleunigt sich, das Herz arbeitet stärker, und der Energieverbrauch steigt deutlich an. Das führt zu typischen Symptomen wie Gewichtsverlust trotz guten Appetits, Unruhe oder struppigem Fell.
Ursachen und Risikofaktoren der Hyperthyreose
Die Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen kann verschiedene Ursachen haben. Zudem gibt es mehrere Risikofaktoren, die eine Überfunktion begünstigen können.
Ursachen
- Gutartiger Tumor (Adenom): In den meisten Fällen liegt eine Wucherung in einem oder beiden Schilddrüsenlappen vor.
- Veränderte Hormonregulation: Mit zunehmendem Alter kann das Gleichgewicht der Hormonproduktion gestört sein.
- Erhöhte Jodaufnahme: Zu viel Jod im Futter oder über Nahrungsergänzungen kann die Schilddrüse anregen.
- Bösartiger Tumor: Selten kann auch ein bösartiger Tumor – ein sogenanntes Schilddrüsenkarzinom – hinter den Symptomen stecken.
Typische Risikofaktoren
- Alter: Katzen über zehn Jahre sind besonders häufig betroffen.
- Ernährung: Unausgewogene oder stark verarbeitete Futtermittel können den Hormonhaushalt beeinflussen.
- Umwelteinflüsse: Chemikalien, Weichmacher und Flammschutzmittel stehen im Verdacht, das Schilddrüsengewebe zu belasten.
- Genetische Veranlagung: Manche Katzen reagieren empfindlicher auf hormonelle Veränderungen.
- Belastung anderer Organe: Herz und Nieren arbeiten bei erhöhtem Hormonspiegel dauerhaft unter Stress.
Symptome und Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion
Eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) zeigt sich oft schleichend. Viele Katzen wirken anfangs nur etwas aktiver oder futtern mehr als sonst. Erst mit der Zeit werden die Veränderungen deutlicher. Typisch ist, dass betroffene Tiere trotz guten Appetits stark abnehmen. Der Körper verbraucht durch den erhöhten Hormonspiegel einfach zu viel Energie.
Häufige Symptome im Überblick
- Gewichtsverlust bei gleichzeitig gesteigertem Appetit
- Unruhe, Nervosität oder Aggressivität
- Vermehrter Durst und dadurch häufiges Urinieren
- Erhöhte Herzfrequenz und manchmal Herzgeräusche
- Struppiges, ungepflegt wirkendes Fell, Haarausfall, kahle Stellen
- Erbrechen oder Durchfall
- Erhöhte Aktivität, vor allem nachts
- Verhaltensänderungen, z. B. Rastlosigkeit oder vermehrtes Miauen
Diagnose und Untersuchung beim Tierarzt
Im weiteren Verlauf einer Schilddrüsenüberfunktion kann es zu Müdigkeit, Muskelabbau und einer Belastung für Herz und Nieren kommen. Da die Symptome auch bei anderen Krankheiten auftreten können, sollten Sie Ihre Katze vom Tierarzt untersuchen lassen, um eine eindeutige Diagnose zu erhalten.
Untersuchungen zur Diagnose
- Anamnese und klinische Untersuchung: Der Tierarzt fragt nach Veränderungen im Verhalten, Fressverhalten oder Gewicht und tastet den Halsbereich ab, um eine vergrößerte Schilddrüse zu erkennen.
- Blutuntersuchung: Sie ist der wichtigste Bestandteil der Diagnose. Dabei werden die Schilddrüsenhormone T4 (Thyroxin) und ggf. T3 (Trijodthyronin) im Blut gemessen. Ein deutlich erhöhter Wert weist auf eine Überfunktion hin. Zusätzlich prüft der Tierarzt die Nierenwerte, da eine Hyperthyreose die Nierenfunktion beeinflussen kann.
- Weitere Tests: Bei unklaren Fällen können Schilddrüsenszintigraphie oder Ultraschalluntersuchungen helfen, die Größe und Aktivität des Schilddrüsengewebes genauer zu beurteilen.
Je früher eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen diagnostiziert wird, desto besser lässt sie sich therapieren. Wird die Erkrankung rechtzeitig erkannt, können Folgeschäden an Herz, Nieren und Kreislauf verhindert werden. Regelmäßige Blutkontrollen ab dem 8. bis 10. Lebensjahr sind daher empfehlenswert.
Mit der richtigen Diagnose und anschließenden Behandlung lässt sich die Lebensqualität betroffener Katzen oft langfristig erhalten.
Behandlungsmöglichkeiten bei Schilddrüsenüberfunktion
Eine Schilddrüsenüberfunktion lässt sich in den meisten Fällen gut behandeln. Ziel der Therapie ist es, die übermäßige Hormonproduktion zu bremsen und den Stoffwechsel wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Welche Behandlung am besten geeignet ist, hängt vom Allgemeinzustand, dem Alter und möglichen Begleiterkrankungen Ihrer Katze ab.
1. Medikamentöse Behandlung
Am häufigsten kommen sogenannte Thyreostatika zum Einsatz. Sie hemmen die Bildung der Schilddrüsenhormone und stabilisieren so den Hormonspiegel.
- Wirkstoffe: Meist kommen Thiamazol oder Carbimazol zum Einsatz – als Tabletten, flüssige Lösung oder Gel zur äußerlichen Anwendung.
- Vorteile: Schonende, gut steuerbare Behandlung.
- Nachteile: Medikamente müssen lebenslang gegeben werden. Gelegentlich treten Nebenwirkungen wie Erbrechen oder Durchfall auf.
2. Radiojodtherapie
Bei dieser Therapieform wird radioaktives Jod verabreicht, das gezielt überaktives Schilddrüsengewebe zerstört, ohne andere Organe zu schädigen.
- Vorteile: Meist genügt eine einmalige Behandlung, und die Erkrankung ist dauerhaft behoben.
- Nachteile: Spezialkliniken nötig, hoher Kostenaufwand, stationärer Aufenthalt für einige Tage.
3. Operation mit Entfernung der Schilddrüse
Wenn Medikamente oder Radiojodtherapie nicht möglich sind, kann der betroffene Schilddrüsenlappen operativ entfernt werden.
- Vorteile: Oft dauerhafte Lösung, wenn nur ein Lappen betroffen ist.
- Nachteile: Narkoserisiko, besonders bei älteren Katzen; Kontrolle der Hormonwerte nach dem Eingriff erforderlich.
Ernährung und Pflege betroffener Katzen
Auch die Fütterung kann die Therapie positiv beeinflussen. Eine jodarme Ernährung entlastet die Schilddrüse und kann helfen, den Hormonspiegel zu stabilisieren.
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- Jodarme Fütterung: Zu viel Jod kann die Hormonproduktion zusätzlich anregen. Achten Sie auf Futtersorten mit kontrolliertem Jodgehalt.
- Leicht verdauliche Inhaltsstoffe: Katzen mit Hyperthyreose haben oft eine empfindliche Verdauung. Schonendes Futter schützt Magen und Darm.
- Hochwertiges Eiweiß: Der Körper benötigt ausreichend Eiweiß, um den erhöhten Energiebedarf auszugleichen und den Muskelabbau zu verhindern.
- Ausreichend Flüssigkeit: Viele Katzen mit Schilddrüsenüberfunktion trinken mehr als gewöhnlich. Frisches Wasser und Nassfutter unterstützen die Nierenfunktion.
